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Donnerstag, 9. Mai 2024
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Museums - und Ausstellungstipps

 
Große Kunst auf kleinen Hüten – Fingerhutmuseum Creglingen
Direkt an der Romantischen Straße, in der Kleinstadt Creglingen, befindet sich ein weltweit einzigartiges Spezialmuseum, das schon seit den 1980er Jahren Neugierige anzieht. Auch wenn die Sammlung inzwischen über 4.000 Exponate aus aller Welt umfasst, benötigt sie nicht viel Platz, da die meisten der Ausstellungsstücke jeweils auf einen Finger passen. Denn im Fingerhutmuseum dreht sich alles um das kleine Nähwerkzeug mit großer Geschichte. Die ersten Belege von Fingerhüten stammen bereits aus der Jungsteinzeit. Neben schlichten Stücken aus edlen und weniger edlen Metallen finden sich hier auch kunstvoll verzierte oder emaillierte Fingerhüte und sogar handkolorierte Exemplare aus Meißner Porzellan.
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Kunst am Mittag
Führung durch die Ausstellung „In Dubio Pro Deo“ mit der Künstlerin Toni Mauersberg

Mit der Führung „Kunst am Mittag“ am Mittwoch, 13. April um 12 Uhr endet die Ausstellung „In Dubio Pro Deo“ der Berliner Künstlerin Toni Mauersberg in der Katholischen Akademie Freiburg, Winterstr. 1. Die etwa einstündige Führung ermöglicht, gemeinsam mit der Künstlerin deren Ausstellung anzusehen und im Gespräch mit ihr mehr über die Hintergründe der Bilder, über die Werkentstehung und ihre akribische, hoch komplexe Malweise oder auch über das Interesse an philosophischen, religiösen und lebensrelevanten Themen zu erfahren.

Toni Mauersberg präsentiert in ihrer Ausstellung zahlreiche Gemälde und Zeichnungen, die malerisch den Fragen nach „Gott und Welt“, nach der Möglichkeit von Glaube und Wissen sowie der Suche nach Heil und Erlösung nachgehen. Mit ihren sehr feinsinnig und minutiös gemalten Bildern reflektiert die Künstlerin immer wieder von Neuem die existenzielle Suche nach dem Sinn des Lebens.

Der Eintritt ist frei. Anmeldung erwünscht unter www.katholische-akademie-freiburg.de

Die Kunstwerke von Toni Mauersberg sind bis 13. April 2022 in der Katholischen Akademie Freiburg, Winterstr. 1, zu sehen. Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag von 8.30 bis 18.00 Uhr geöffnet.
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MOVED BY SCHLEMMER. 100 JAHRE TRIADISCHES BALLETT
Staatsgalerie Stuttgart
Ausstellungseröffnung am 10.4.2022, 11.00 Uhr

Am Sonntag, 10.4., eröffnet in der Staatsgalerie Stuttgart zum 100-jährigen Jubiläum der Uraufführung des Triadischen Balletts von Oskar Schlemmer die Ausstellung »Moved by Schlemmer. 100 Jahre Triadisches Ballett«. Gezeigt werden die aus den 1920er-Jahren erhalten gebliebenen Original-Figurinen in einer Präsentation aus raumfüllenden Installationen der drei zeitgenössischen Künstlerinnen Ulla von Brandenburg, Kalin Lindena und Haegue Yang. In diesem Spannungsfeld geht man der Frage nach, welche Relevanz Schlemmers Werk für die Gegenwartskunst hat. Ausstellungsdauer bis 9.10.2022.

Am 30. September 1922 wird das Triadische Ballett von Oskar Schlemmer im Württembergischen Landestheater in Stuttgart uraufgeführt. Die Faszination dieses außergewöhnlichen Gesamtkunstwerks, das bildende Kunst, Tanz und Kostüm zusammendenkt, ist bis heute ungebrochen. Schlemmers erhaltene Originalfigurinen, die sich seit den 1970er-Jahren im Besitz der Staatsgalerie befinden, zählen zu den Highlights der Sammlung. Warum und auf welche Weise bewegt das Triadische Ballett auch hundert Jahre nach seiner Entstehung unsere Besucherinnen und Besucher? Und worin zeigt sich Schlemmers Relevanz für die Gegenwartskunst? Die Ausstellung »Moved by Schlemmer« bettet die historischen Figurinen in eine Präsentation aus raumfüllenden Installationen dreier zeitgenössischer Künstlerinnen ein und holt einen außergewöhnlichen Moment Stuttgarter Geschichte auf die Bühne der Gegenwart.

»Kulturvermittlung muss auf Teilhabe zielen«, sagt Staatssekretärin Petra Olschowski und lobt das Ausstellungskonzept der Staatsgalerie: »›Moved by Schlemmer‹ setzt mit vielfältigen Kooperationen und durch ein abwechslungs­reiches Begleitprogramm darauf, vielen Menschen Zugang zu Kunst und Kultur zu ermöglichen. Die Staatsgalerie Stuttgart betrachtet das Werk Schlemmers hier mutig im Spiegel der Gegenwart und trägt in großem Maß dazu bei, die Errungenschaften des Künstlers im historischen Rückblick zu würdigen und seine künstlerische Relevanz für die Jetztzeit zu bekräftigen.«

Prof. Dr. Christiane Lange, Direktorin Staatsgalerie, sagt: »Das Triadische Ballett von Oskar Schlemmer ist seiner Uraufführung 1922 ständige Inspiration für Künstlerinnen und Künstler aller Medien. Dies verdeutlichen auch 100 Jahre später die Arbeiten von Ulla von Brandenburg, Kalin Lindena und Haegue Yang auf eindrucksvolle Art und Weise.«

Ausgangspunkt der Ausstellung ist Schlemmers Konzept des Triadischen Balletts als Tanz der Dreiheit, der sich in drei Stimmungen vom Heiter-Burlesken über das Festlich-Getragene hin zum Mystisch-Fantastischen steigert. Ulla von Brandenburg, Kalin Lindena und Haegue Yang reagieren jeweils auf eine Stimmung und konfrontieren Schlemmers Überlegungen mit ihren eigenen künstlerischen Fragestellungen. Ein Blick auf die Rezeptionsgeschichte zeigt zudem, wie stark der Einfluss des Triadischen Balletts – von der Musik bis hin zur Mode – bis heute geblieben ist, aber auch, welche kritischen Fragen das Schlemmer’sche Werk hundert Jahre nach seiner Entstehung im Heute provoziert.

Dr. Susanne Kaufmann-Valet, Kuratorin, sagt: »Es ist sehr beeindruckend zu sehen, wie aktuell das Triadische Ballett von Oskar Schlemmer bis heute geblieben ist. Mit ihren raumgreifenden Installationen holen die drei Künstlerinnen Ulla von Brandenburg, Kalin Lindena und Haegue Yang einen außergewöhnlichen Moment Stuttgarter Tanzgeschichte auf die Bühne der Gegenwart.«

Die Staatsgalerie Stuttgart kommuniziert die Ausstellung auf ihren Social-Media-Kanälen unter dem #movedbyschlemmer.

Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit Bauhaus Dessau, Produktionszentrum Tanz + Performance e.V., Theaterhaus Stuttgart, Staatsoper Stuttgart und mit unseren Medienpartnern SWR2, Stuttgarter Nachrichten, Stuttgarter Zeitung sowie mit freundlicher Unterstützung von Baden-Württemberg Stiftung, Art Mentor Foundation Lucerne, Wüstenrot Stiftung, Freunde der Staatsgalerie.

Der Eintritt für Kinder und Jugendliche in die Sammlung sowie Sonderausstellungen wird ermöglicht durch die Staatsbank für Baden-Württemberg.
 
 

Bademode damals und heute – Bikini Art Museum Bad Rappenau
Der goldene Réard (c) BikiniARTmuseum / Florian Busch
 
Bademode damals und heute – Bikini Art Museum Bad Rappenau
Das gesamte Weltwissen zum Thema Bademode und Bademodenkultur hat an einem zentralen Ort im Norden Baden-Württembergs seine Heimat gefunden. Seit 2020 präsentiert das Bikini Art Museum in Bad Rappenau seinen Gästen die international wertvollste Bademodensammlung aus drei Jahrhunderten und allen Kontinenten. Die bunte Palette reicht von der züchtigen Ganzkörperbadebekleidung des 19. Jahrhunderts bis zum freizügigen „Fio Dental“ („Zahnseidenbikini“) und beinhaltet auch Zweiteiler weltberühmter Stars von Marilyn Monroe bis Scarlett Johansson und Amy Winehouse. Darüber hinaus gibt es moderne Kunst zum Thema, eine Auseinandersetzung mit „Woman Power“ und „Body Positivity“ und ein Entertainmentprogramm, das nicht nur Instagrammer begeistert.
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Ausstellung in der Meckelhalle zeigt Kunst aus Freiburgs Partnerstädten
Unter dem Titel „Kunstbegegnungen“ vereint die Präsentation Werke aus allen zwölf Städten

Die Ausstellung „Kunstbegegnungen“ zeigt ab Dienstag, 12. April, Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus allen zwölf Partnerstädten von Freiburg. Im Ausstellungsraum der Meckelhalle gibt es viele Gattungen zu entdecken: Malerei, Grafiken und Aquarelle, Skulpturen und Installationen, Fotografie und Videokunst. So entsteht ein vielseitiger künstlerischer Dialog mit Besançon (Frankreich), Granada (Spanien), Guildford (Großbritannien), Innsbruck (Österreich), Isfahan (Iran), Lviv (Ukraine), Madison (USA), Matsuyama (Japan), Padua (Italien), Suwon (Südkorea), Tel Aviv-Yafo (Israel) und Wiwilí (Nicaragua).

Auch thematisch ist die Ausstellung weit gefächert. Fotografische Einblicke in ihre Stadt geben Juan Francisco Navarro (Granada), Barak Brinker (Tel Aviv-Yafo), Guy Yechiely (Tel Aviv-Yafo), Tal Almog (Tel Aviv-Yafo) und Julio Barahona (Wiwilí). Die Exponate von Thomas Perrin (Besançon), Mara Ruzza (Padua), Sebastián Barría (Granada) und Nick Pyne (Guildford) reflektieren unser Verhältnis zur Welt auf poetische, skurrile oder surreale Weise; Pilyun Ahn (Suwon) präsentiert ein Objekt von metaphysischer Tiefe.

Die intensive Auseinandersetzung mit Zeit und subjektiven Erinnerungen kommt in den Arbeiten von Barbara Dasnoy (Besançon) und Bernhard Hetzenauer (Innsbruck) zum Ausdruck. Watanabe Shūji (Matsuyama) und Young-Taek Kwon (Suwon) präsentieren Werke, die stark in den eigenen kulturellen Traditionen verwurzelt sind.

Zeichen setzen Liliana Ramírez (Granada) und Katharina Cibulka (Innsbruck) mit ihren Statements zu Kunst und Kunstbetrieb. Und Minoo Iranpour (Isfahan) schickt eine Liebeserklärung an die Welt, deren Botschaft jenseits aller Sprach- und Länderbarrieren verständlich ist.

Auch die Malerei setzt eigene Akzente: Die Bilder von Marylin McNie (Guildford), Ben Fleischmann (Madison) und Romano Johnson (Madison) leben von der Begeisterung für Farbe, Licht und Muster.

Mittels der Leuchtkraft des Aquarells rückt Tetyana Hamryshchak (Lviv) stille Momente intensiv ins Bild. Auf ausdrücklichen Wunsch der Künstlerin werden ihre Werke versteigert, um mit dem Erlös die ukrainische Bevölkerung zu unterstützen.

Die Stadt Freiburg freut sich, einige Künstlerinnen und Künstler und Vertreterinnen und Vertreter der Kulturabteilungen der Partnerstädte bei der Vernissage begrüßen zu dürfen. Kuratiert wurde die Ausstellung von Nicoletta Torcelli, organisiert wurde sie von der Stadt Freiburg in Zusammenarbeit mit den Kulturabteilungen der jeweiligen Partnerstädte, unterstützt von den Partnerschaftsvereinen in Freiburg. Die Idee für das Projekt kam von Rolf Jackisch von der Deutsch-Französischen Gesellschaft.

Informationen zur Ausstellung:
12. April bis 5. Mai, Meckelhalle (Sparkasse), Kaiser-Joseph-Straße 186, Öffnungszeiten Mo-Mi und Fr 9 bis 17 Uhr, Do 9 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, begleitend erscheint eine kostenlose Broschüre.
 
 

 
Veranstaltungstipps der Städtischen Museen Freiburg vom 11. bis 17. April 2022
(15. Kalenderwoche)

Aktuelle Informationen zu Zugangsbeschränkungen sind unter www.freiburg.de/museen-tickets zu finden

Augustinermuseum

Aufgrund von Sanierungsarbeiten ist das Augustinermuseum bis einschließlich Donnerstag, 14. April, geschlossen.

Haus der Graphischen Sammlung

Kunstpause – Zwischen Rechten und Pflichten. Die Radierungen zu den Menschenrechten
Im Fokus einer Kurzführung mit Lisa Bauer-Zhao am Mittwoch, 13. April, um 12.30 Uhr im Haus der Graphischen Sammlung, Salzstraße 32, stehen Christoph Meckels Radierungen zu den Menschenrechten. Wer teilnehmen will, zahlt den regulären Eintritt von 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Die Teilnahmezahl ist begrenzt.

Museum für Neue Kunst

Jour Fixe mit Cristina Ohlmer und Stefan Reisinger zur Filmpremiere von „Isolation“
Zu einem Gespräch mit Cristina Ohlmer und Stefan Reisinger zur Premiere ihres Kurzfilms „Isolation“ lädt der Förderverein des Museums für Neue Kunst am Donnerstag, 14. April, um 18 Uhr im Museumscafé, Marienstraße 10a. Der experimentelle Film nimmt die dystopischen Verhältnisse nach dem ersten Lockdown in den Blick. Dabei geht es auch um die Systemrelevanz von Kunst und Kultur. Jour Fixe ist ein Veranstaltungsformat des Fördervereins, das jeden zweiten Donnerstag im Monat meist im Museumscafé stattfindet. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung an info@pro-mnk.de ist bis Mittwoch, 13. April, 17 Uhr erwünscht.

Museum Natur und Mensch

Familienführung – Blick hinter die Kulissen
Bei einer Familienführung am Dienstag, 12. April, um 17.30 Uhr dürfen Neugierige ab 4 Jahren einen Blick hinter die Kulissen und in die Brutapparate der Sonderausstellung „Vom Ei zum Küken“ im Museum Natur und Mensch, Gerberau 32, wagen. Gemeinsam bereiten die Kinder das Abendfutter für die Küken vor. Für Kinder kostet die Teilnahme 2,50 Euro, Erwachsene zahlen 2,50 Euro zuzüglich Eintritt von 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Die Teilnahmezahl ist begrenzt. Eine Anmeldung per Mail an museumspaedagogik@stadt.freiburg.de oder unter Tel. 0761/201-2501 ist bis zum Tag der Veranstaltung um 12 Uhr erforderlich.

Archäologisches Museum Colombischlössle

Familienführung – Vom Schmelzen zum Sammeln
Bei einer Familienführung am Dienstag, 12. April, um 14 Uhr erfahren Groß und Klein im Archäologischen Museum Colombischlössle, Rotteckring 5, wann und wie die Menschen begannen, Metall zu Bronze zu verarbeiten, und wie sie ihre Sammelleidenschaft entdeckten. Die Teilnahmezahl ist begrenzt. Die Teilnahme kostet für Kinder 2,50 Euro, Erwachsene zahlen 2,50 Euro zuzüglich Eintritt von 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Eine Anmeldung per Mail an museumspaedagogik@stadt.freiburg.de oder unter Tel. 0761/201-2501 ist bis Donnerstag, 7. April, 15 Uhr erforderlich.

Museum für Stadtgeschichte

Kurzgeschichte(n) – Der schönste Turm der Christenheit
„Der schönste Turm der Christenheit“ lautet der Titel einer Führung am Freitag, 15. April, um 12.30 Uhr im Museum für Stadtgeschichte (Münsterplatz 30). Anfang des 14. Jahrhunderts war das Freiburger Münster eines der höchsten Gebäude der Welt. Ein dreidimensionales Modell der Münsterbaustelle veranschaulicht eindrücklich die gotische Baustelle. Die Teilnahme kostet den regulären Eintritt von 3 Euro, ermäßigt 2 Euro. Die Teilnahmezahl ist begrenzt.
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Finissage „In Dubio Pro Deo“
Malerei und Zeichnungen von Toni Mauersberg

Zur Finissage der Ausstellung „In Dubio Pro Deo“ von Toni Mauersberg lädt die Katholische Akademie Freiburg am Dienstag, 12. April um 19 Uhr in die Wintererstr. 1 ein. Der Freiburger Theologe und Literaturwissenschaftler Clemens H. Wagner wird in die Kunst von Toni Mauersberg einführen. Der Freiburger Bassist Jonas Hoenig begleitet die Finissage musikalisch.

Toni Mauersberg präsentiert in ihrer Ausstellung zahlreiche Gemälde und Zeichnungen, die malerisch den Fragen nach „Gott und Welt“, nach der Möglichkeit von Glaube und Wissen sowie der Suche nach Heil und Erlösung nachgehen. Mit ihren sehr feinsinnig und minutiös gemalten Bildern reflektiert die Künstlerin immer wieder von Neuem die existenzielle Suche nach dem Sinn des Lebens.

Der Eintritt ist frei. Anmeldung erwünscht unter www.katholische-akademie-freiburg.de

Die Kunstwerke von Toni Mauersberg sind bis 13. April 2022 in der Katholischen Akademie Freiburg, Winterstr. 1, zu sehen. Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag von 8.30 bis 18.00 Uhr geöffnet.
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„MEINE IDENTITÄT“
Ausstellung des Jugendnetzwerks YouthNet
bis 15. Mai in der Pinakothek der Moderne, München

Wer sind wir? Und was haben unsere Erlebnisse damit zu tun? Unser Umfeld, die Erziehung und nicht zuletzt unsere Heimat? Davon erzählen vom 04. April an 20 bemerkenswerte Werke junger Menschen in der Pinakothek der Moderne. Sie sind das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit zwischen der Abteilung Kunstvermittlung der Pinakothek der Moderne und dem interkulturellen, interreligiösen Jugendnetzwerk YouthNet.

Ein Glücksfall ist dabei die aktuelle Ausstellung der iranischen Künstlerin Shirin Neshat: Ihr Werk wurde zur wichtigen Quelle der Inspiration für die Jugendlichen, denn Identität und Herkunft sind die zentralen Themen in Neshats Schaffen. Unter dem vielsagenden Titel „Living in One Land, Dreaming in Another“ sind sie in imposanten Foto- und Videoinstallationen vor Augen geführt und zugleich zur Debatte gestellt.

Vor über 40 Jahren ist die im damals noch persischen Qazvin geborene Tochter einer weltoffen-liberalen Familie in die USA emigriert. Neshat kennt das Gefühl, zwischen den Welten zu schweben, in der einen zu leben und von der anderen zu träumen, in der alten die Wurzeln zu haben und in der neuen zu wachsen und vielleicht sogar zu blühen. Ausdruck finden diese beiden Sphären etwa in der Serie „Land of Dreams“ (2019), einer faszinierenden Melange aus westlicher Porträtkunst und persischer Kalligrafie.

Für die Jugendlichen aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturkreisen wurde Shirin Neshat zu einem Vorbild, sich mit der eigenen Identität zu beschäftigen – das ist der Schwerpunkt des diesjährigen Projekts. Zumal sich die Künstlerin gerührt über die Auseinandersetzung mit ihrer Arbeit zeigte und eine berührenden Videobotschaft an die Workshop-Teilnehmerinnen und Teilnehmer richtete: „Wenn Ihr überlegt, wie Ihr Euer eigenes Kunstwerk machen wollt, dann denkt darüber nach, was Eure Bindungen und Wurzeln für Eure Identität bedeuten“, sagte Neshat. Das müsse nicht unbedingt die kulturelle Ebene betreffen, sondern ganz grundsätzlich „die Träume im Inneren und das Funktionieren im Äußeren“.

Und nun ist in der Pinakothek der Moderne, wenige Meter neben Neshats Auftritt, die Abschlusspräsentation der YouthNet-Gemeinschaft zu erleben. In sehr unterschiedlichen Formen und Medien sind die vielen Facetten des eigenen Ich zum Ausdruck gebracht. Das reicht von Fotografien und gefilmten Interviews bis hin zu Texten und Collagen.

Doch wer sind die jungen Kreativen? Die 14- bis 22-Jährigen wurden in München geboren, sie sind hierhergezogen oder geflüchtet, haben u. a. einen christlichen, muslimischen, jüdischen oder jesidischen Hintergrund. Gemeinsam stehen sie für die Vielfalt der Stadt, und seit die Plattform YouthNet vor fünf Jahren ins Leben gerufen wurde, haben bereits über 100 junge Münchnerinnen und Neu-Münchner Anschluss und ein Forum für ihre individuelle Geschichte gefunden. Dabei lernen die Jugendlichen, mit Vorurteilen umzugehen, die eigenen Grenzen zu überwinden und in einer heterogenen Gruppe im Team zu arbeiten. Sie setzten sich mit Zivilcourage und Toleranz auseinander.

Dieses Miteinander endet nicht mit dem Abschluss eines halbjährigen Projekts, vielmehr ist bei YouthNet Kontinuität gefragt: Die Mentoren der aktuellen Programme – in diesem Turnus sind es sieben – waren selbst Teilnehmerinnen und Teilnehmer vergangener Workshops. Und auch sie tragen unter dem Motto „YouthNetIdentität“ mit einem Werk zur Ausstellung bei.

Für die Initiative steht ein engagiertes Trio: Die Unternehmerin und Mediatorin Eva Rapaport hat YouthNet 2017 gegründet und ist für das Konzept und die Gesamtorganisation zuständig. Die Fotografin und Grafikerin Sharon Buck verantwortet als Künstlerische Leiterin die Kunstprogramme und die Dokumentation. Der Historiker und Projektmanager Dr. Oren Osterer, der seit vielen Jahren in der bundesweiten Jugendarbeit aktiv ist, betreut die gesellschaftspolitischen Themen und entwickelt digitale und interaktive Formate für Workshops und Diskussionen.

YouthNet geht auf die Lichterkette zurück, die im Dezember 1992 mit ihrem Protest gegen Ausländerfeindlichkeit und Rechtsradikalismus für großes Aufsehen im In- und Ausland gesorgt hat. Mehr als 400.000 Menschen gingen alleine in München auf die Straße, damit ist diese friedliche Demonstration bis heute ohne Beispiel. Seit 30 Jahren setzt sich der Verein „Lichterkette e. V.“ mit gemeinnützigen Aktionen für ein offenes, friedliches und respektvolles Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft ein. Bülent Aladag vom Vorstand der Lichterkette ist Mentor von YouthNet.

Die jährlichen Projekte von YouthNet werden über Spenden von einer Bank, einer Stiftung und verschiedenen Einzelpersonen finanziert, Hauptgeldgeber ist eine Privatperson.

Aufseiten der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und der Pinakothek der Moderne haben die Kunstvermittlerin Pia Brüner und die Kuratorin der Neshat-Ausstellung, Judith Csiki, das YouthNet-Projekt begleitet und engagiert mit den Jugendlichen gearbeitet.

„Meine Identität“ soll dazu beitragen, sich mit unterschiedlichen Lebenssituationen und Entwürfe zu beschäftigen und dabei auch die eigene Position zu reflektieren – für ein besseres Miteinander in einer vielfältigen bunten Gesellschaft.
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